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Nachrichten

Resolution zum Standort Pfarrkirchen der Rottal-Inn Kliniken

 

Der Landkreis Rottal-Inn mit seinen Klinikstandorten in den Städten Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach am Inn sowie den Medizinischen Versorgungszentren in Bad Birnbach, Eggenfelden und Pfarrkirchen fungiert als eine der zentralen Säulen der medizinischen Versorgung im Rottal.

All die genannten Bereiche werden von der öffentlichen Hand getragen, was für den Bereich einer gesicherten Daseinsvorsorge im medizinischen Bereich von elementarer Wichtigkeit ist.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte ergaben sich auf Grund verschiedenster struktureller Änderungen / Anpassungen der Profile der drei Klinikstandorte. So wurden verschiedene Akutabteilungen wie z.B. die Chirurgie, die Kardiologie mit dem Linksherzkathetermessplatz, die Stroke Unit etc. in Eggenfelden zusammengeführt.

Neben der Rottal-Inn Klinik in Eggenfelden, die in der neuen „Versorgungsstufe Zwei“ weiterhin als zentrales Akutkrankenhaus etabliert werden soll und der erst vor kurzem erweiterten psychosomatischen Fachklinik in Simbach am Inn, gilt es nun den Klinikstandort Pfarrkirchen nachhaltig zu stärken wie auch auszubauen. Dadurch soll die medizinische Versorgung im östlichen Landkreis gesichert und mit den dort angebotenen verschiedenen Fachrichtungen ein umfassendes Leistungsbild im Zusammenwirken aller drei Klinikstandorte dargestellt werden.

Um all dies zu erreichen, erachtet der Stadtrat der Stadt Pfarrkirchen folgende strategische Punkte in der weiteren Entwicklung des Pfarrkirchner Klinikstandorts als unabdingbar, von größter Wichtigkeit und fordert deren zeitnahe Realisierung:

1. Der dauerhaft uneingeschränkte Erhalt der dort angesiedelten Fachabteilungen:

-        Akutgeriatrie / Innere Medizin

-        Geriatrische Rehabilitation

-        Palliativmedizin

-        Belegabteilung Orthopädie

2. Den Ausbau der aktuellen MVZ-Struktur, so dass für die Bevölkerung im östlichen Landkreis ein umfassendes, ambulantes Angebot zur Verfügung steht.

Als zentrale Disziplinen, die in der fortschreitenden zeitlichen Entwicklung noch mit weiteren fachärztlichen Zentren bedarfs- und angebotsorientiert zu ergänzen sind, werden angesehen:

-        Chirurgie

-        Innere Medizin

-        Hausärztliche Versorgung als Ergänzung (nicht als Wettbewerb) zu den niedergelassenen Ärzten wie auch zur Entzerrung der extrem komprimierten Situation in der allgemeinmedizinischen Versorgung und um eine (bei immer größer werdenden Schwierigkeiten in der Nachbesetzung von Facharztsitzen im Bereich der Allgemeinmedizin) nachhaltige Versorgung auch in Zukunft für diesen Bereich zu sichern

3. Umfassende Öffnungszeiten des MVZ Pfarrkirchen von Montag bis einschließlich Samstag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr werden als dringend notwendig angesehen, um eine hohe Akzeptanz und vor allem eine stabile wohnortnahe Versorgung (auch zur Entlastung der Notaufnahme am Klinikstandort Eggenfelden) sicherzustellen.

4. Es gilt ein attraktives wie auch hochfunktionales Umfeld in einem ansprechenden baulichen Rahmen in den bestehenden Räumlichkeiten zu schaffen. Dies ist zum einen für die Patienten aber zum anderen auch genauso für die Beschäftigten von großer Wichtigkeit. Eine einladende Atmosphäre, Aufenthaltsqualität und Funktionalität sind hier zum Wohle aller Anwesenden zusammenzuführen. Ein ganzheitliches Raumkonzept für die aktuellen Nutzungen wie auch zukünftigen Entwicklungen wird als dringend erforderlich angesehen.

5. Die Schaffung von Wohnmöglichkeiten für Beschäftigte am Klinikareal muss bedarfsorientiert geprüft und bei entsprechender Nachfrage realisiert werden. Zudem wird eine nachhaltige energetische Betrachtung der Gesamtliegenschaft als dringend notwendig erachtet.

6. Synergieeffekte in Zusammenarbeit mit den Fachpraxen für Radiologie, Nephrologie und Rheumatologie sind dringend zu stabilisieren wie auch auszubauen.

7. Es gilt die rettungsdienstlichen Strukturen im Landkreis Rottal-Inn wie auch die Notaufnahme am Klinikstandort Eggenfelden zu entlasten. Ein zentraler Baustein hierfür wird darin gesehen, dass nach vorheriger Anmeldung Patientinnen / Patienten mit einem dem Leistungsbild am Standort entsprechenden Befund direkt der Klinik in Pfarrkirchen zu jeder Tages- und Nachtzeit zugeführt werden können. Dadurch werden somit in einer frühen Phase der Zuweisung bei einer optimalen Koordination der Kliniken Eggenfelden und Pfarrkirchen nachgelagerte Verlegungen minimiert.

8. Von größter Wichtigkeit, was all die genannten Punkte betrifft, ist eine aktive wie auch transparente Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nur so wird es gelingen, die Bevölkerung zu erreichen und das medizinische Angebot entsprechend erfolgreich platzieren zu können. Dies gibt den Menschen in der Region Sicherheit und schafft Vertrauen im gemeinsamen Bestreben zur Stärkung aller Standorte der Rottal-Inn Kliniken.

9. Elementar wichtig sind eine enge Kommunikation sowie die frühzeitige Übermittlung von versorgungsrelevanten Informationen und der enge Dialog mit den niedergelassenen Ärzten / Zuweisern.

All die genannten Maßnahmen geben dem engagierten wie auch sehr gut ausgebildeten Personal der Rottal-Inn Kliniken Planungssicherheit und zeigen Perspektiven auf, langfristig wohnortnah tätig sein zu können. An dieser Stelle gilt es der Belegschaft der Rottal-Inn Kliniken ein herzliches Dankeschön für deren großartigen Einsatz in - für die medizinische Versorgung - schwierigen Zeiten mit stets wechselnden Rahmenbedingungen auszusprechen.

Im Dialog mit den Verantwortlichen der Rottal-Inn Kliniken, in dessen Rahmen verschiedene fachliche Fragen erörtert wurden, lag der Fokus auf einer wohnortnahen, hoch qualitativen und personell gut ausgestatteten Struktur der medizinischen Versorgung im Landkreis sowie einer transparenten wie auch klaren Kommunikation die Entwicklung der Klinikstandorte betreffend.

Die bisher getroffenen Entscheidungen zur Etablierung eines leistungsfähigen, mit verschiedenen Fachrichtungen ausgestatteten MVZ`s sowie die Zusicherung für eine dynamische Weiterentwicklung der bestehenden Abteilungen am Standort Pfarrkirchen werden sehr begrüßt. Dies sind Schritte denen aber noch viele Schritte (wie vorhergehend genannt) folgen müssen, um auch in der Zukunft eine optimale Versorgung der Menschen zu erreichen. Der gemeinsame Weg im Sinne einer vorbildlichen medizinischen Versorgung für die Menschen im Landkreis Rottal-Inn muss stets im Zentrum allen Handelns stehen.

Der Stadtrat der Stadt Pfarrkirchen fordert alle Verantwortlichen im Landkreis, die - auf welchen Ebenen / in welchen Gremien auch immer - strategische wie auch operative Entscheidungen für die Kliniken zu treffen haben auf, die genannten Strukturen zu sichern, zu etablieren sowie - wo nötig – auszubauen. Die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung im östlichen Landkreis mit der Stadt Pfarrkirchen fußt auf einer kraftvollen Weiterentwicklung des Pfarrkirchner Klinikstandorts mit dessen Hauptabteilungen und der dort etablierten MVZ-Struktur.

Den Unterzeichner/innen dieser Resolution ist es durchaus klar, dass sich die Personalakquise im medizinischen Bereich / in der Pflege in einem dichten Wettbewerbsumfeld abbildet und sehr komplex darstellt. Deshalb gilt es noch mehr, einen attraktiven Standort mit positiven Zukunftsperspektiven zu schaffen. Perspektiven, die den Beschäftigten Sicherheit geben und für potentiell neue Beschäftigte Motivation sind, das Gesundheitswesen und damit die Menschen im Rottal zu unterstützen.

 

Der Stadtrat der Stadt Pfarrkirchen

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